Prüfung von Filtersystemen

Prüfung von Filtersystemen

Filteranalyse & Lufthygiene

Viele Arbeits- und Lebensräume sowie private und öffentliche Transportsysteme sind mit Klimaanlagen, Lüftungsanlagen oder Luftreinigungsgeräten ausgestattet. Gerade für Allergiker oder Patienten in Gesundheitseinrichtungen muss sichergestellt werden, dass Partikel, pathogene Keime und Allergene zurückgehalten und eliminiert werden.

Um dauerhaft Biogefährdungen in Innenräumen zu reduzieren, haben Expertinnen und Experten des OFI neue Testmethoden zur Prüfung von (nicht) biologischen Partikelbelastungen entwickelt. Mit der Evaluation von Filtersystemen in Klimaanlagen, Lüftungsanlagen oder Luftreinigungsgeräten trägt das OFI zu einer nachhaltigen Verbesserung von Sicherheit und Lebensqualität bei. Das OFI evaluiert Filtersysteme, nach Wunsch auch mit Zertifikat (ZG 210) – für garantierte Sicherheit in der Herstellung, im Betrieb und beim Anwender.

Mit Luftfiltern Bakterien und Viren stoppen

Überall dort, wo viele Menschen sich lange gemeinsam aufhalten, wächst die Gefahr, sich mit Grippe- oder Erkältungsviren oder Bakterien anzustecken. Atmet, spricht, hustet oder niest eine kranke Person, verbreiten sich in der Luft Tausende infektiöser Tröpfchen – auch Aerosole genannt.

Das OFI ist nicht nur in der Lage, die bakterizide und viruzide Aktivität von Textilien oder nicht-porösen Oberflächen zu bestimmen, sondern kann auch den Durchgang von Bakterien und Viren durch Luftfilter (air filter testing) testen.

Mit dem, im Rahmen des Forschungsprojekts Aeropore entwickelten, Filterprüfstands von Topas AFC 132 modified werden die Prüfungen durchgeführt. Die Auswertung erfolgt sowohl durch eine Partikelzählung zur Bestimmung der durch den Filter zurückgehaltenen bzw. durchgehenden Menge an Viren bzw. Bakterien in Tröpfchenform (0.2-2µm), als auch durch mikrobiologische Methoden. Diese dienen dazu Viren und Bakterien, auch wenn sie in trockener Form vorliegen, detektieren zu können.

Das OFI bietet

  • Validierte Prüfungen zum Rückhaltevermögen von Bakterien (Kokken) am Filterprüfstand
  • Validierte Prüfungen zum Rückhaltevermögen von Viren (Bakteriophagen) am Filterprüfstand

Viruzide und antimikrobielle Aktivität feststellen

  • ISO 18184 Textiles – Determination of antiviral activity of textile products
  • ISO 21702:2019 Measurement of antiviral activity on plastics and other non-porous surfaces
  • JIS Z 2801/ISO 22196 Measurement of antibacterial activity on plastics and other non-porous surfaces
  • JIS L1902/ISO 20743 Textiles – Determination of antibacterial activity of textile products

Unsere Leistungen

  • Überprüfung von Filtermedien für Klimaanlagen in Gesundheitseinrichtungen (Krankenhäuser, Pflegeheime, etc.)
  • Ermittlung der Abscheideleistung von Filtermedien in Bezug auf luftgängige Allergene und Keime (Schimmelpilze, Bakterien, Pollen, Proteine) mithilfe von immunologischen (ELISA) und mikrobiologischen Methoden
  • Ermittlung der Denaturierung von Allergenen durch direkte Einwirkung von Filtersystemen mithilfe von immunologischen Methoden
  • Identifikation von Biomarkern mithilfe von sensitiven in-vitro Assays (Expression von Zellproteinen), Analyse bzw. Auswertung der Daten mithilfe von massenspektrometrischen und bioinformatischen Methoden
  • Quantifizierung und Identifizierung von Partikeln mithilfe von Partikelcounter (2-50 μm) und REM-EDX (≥0,5 μm)
  • Untersuchung der antimikrobiellen Wirksamkeit bzw. Widerstandsfähigkeit gegen Mikroorganismen
    • ÖNORM EN ISO 846 Bestimmung der Einwirkung von Mikroorgansimen auf Kunststoffe
    • ÖNORM EN ISO 20743 Textilien – Bestimmung der antibakteriellen Wirksamkeit von textilen Produkten
    • Japanische Standards JIS Z 2801 Antimicrobial products – test for antimicrobial activity and efficacy
    • ISO 22196 Measurement of antibacterial activity on plastic and other non-porous surfaces
  • Hautverträglichkeit: Beurteilung der Biokompatibilität (Zytotoxizität, Irritation und Sensibilisierung) nach ISO 10993 und OECD Guidelines
  • Risikobeurteilung beim Einsatz von Fasern/Glasfasern mithilfe von in-vivo und in-vitro Modelle
  • Zertifizierung nach ZG 210: Neben der Erfüllung von standardisierten Normtests, werden die Luftfilter mit zusätzlichen wissenschaftlichen Analysen von hochqualifizierten Expert*innen auf Herz und Nieren geprüft.

OFI Expertin für Medizinprodukte & Hygiene

DI Gabriele Ettenberger-Bornberg, BA
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