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Veröffentlicht am 11. April 2024

OFI Mitglied im Fokus: PORR AG

Stadtbahnverlängerung U5 ins Europaviertel in Frankfurt am Main
Als international agierendes Unternehmen braucht die PORR verlässliche Partner, wie das OFI, bei dem sie seit 1989 Mitglied ist. Fotocredit: SBEV Helbig

Seit ihrem Start inmitten des Baubooms der Gründerzeit zeichnet sich die PORR durch ihre Innovationskraft aus. Sie setzt seit mehr als 150 Jahren Meilensteine. Heute gehört sie mit rund 20.000 Mitarbeitenden als modernes, internationales Unternehmen zu den führenden Baukonzernen in Europa. Als Full-Service-Anbieterin ist es der PORR ein besonderes Anliegen bei jedem Bauprojekt die unterschiedlichen Ansprüche der Stakeholder zu erfüllen. Qualität, Innovation, Technik und Effizienz werden dabei in Einklang gebracht. Damit das gelingt, sind nicht nur qualifizierte Arbeitskräfte, sondern auch die stetige Weiterentwicklung und verlässliche Partner unerlässlich. Zu diesen gehört das OFI, in dessen Sektion Bau die PORR, mit einer kurzen Unterbrechung, bereits seit 1989 Mitglied ist.

Über Vertrauen, Nachhaltigkeit und Erfolg haben wir mit DI Dr. Christian Rauch, Leiter Technologiemanagement & Innovation der PORR, gesprochen.

 

Die PORR ist Mitglied des OFI in der Sektion Bau. Welchen Mehrwert bietet diese Mitgliedschaft einem international tätigen Unternehmen wie der PORR?

Die PORR ist in sieben Heimmärkten und drei Projektmärkten erfolgreich tätig und bietet als Full-Service-Providerin alle Leistungen im Hoch-, Tief- und Infrastrukturbau entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

In diesem breiten Betätigungsfeld muss sich die PORR ständig neuen Herausforderungen stellen. Hierfür ist es gut, Mitglied in einem Kompetenzzentrum wie dem OFI zu sein, das Unterstützung gerade in nicht alltäglichen Fragestellungen bieten kann. Diese Zusammenarbeit unterstützt die PORR in ihrem Anspruch auf Innovationsführerschaft am Bau und im Bereich der baurelevanten Technologien.

 

Wie gestaltet sich eine gute Zusammenarbeit Ihrer Erfahrung nach?

Eine gute Zusammenarbeit ist ein Schaffen auf gleicher Augenhöhe, die Vermittlung einer gegenseitigen Wertschätzung, ein gemeinsames Anpacken mit dem dazugehörigen Fleiß und vor allem Vertrauen. Wir als PORR setzen unsere fünf Prinzipien (Verlässlichkeit, Anerkennung, Pioniergeist, Schulterschluss und Leidenschaft) in jeder Zusammenarbeit um. Sie bilden die Basis für eine gute Partnerschaft.

 

Die PORR kann auf eine lange, erfolgreiche Firmengeschichte zurückblicken. Inwiefern haben sich Schwerpunkte im letzten Jahrzehnt verändert?

Die Bauindustrie befindet sich derzeit in einem großen Wandel. Gerade für mich als Materialtechnologen hat schon vor einiger Zeit eine sehr spannende Phase begonnen, die stetig intensiver wird. Hierbei seien vor allem die Schlagworte Deglobalisierung, Dekarbonisierung und Digitalisierung erwähnt.

Die regionale Beschaffung bzw. Produktion zur Vermeidung von Verkehr und die damit einhergehende Entwicklung von eigenen, innovativen Produkten gewinnt immer mehr an Bedeutung. Des Weiteren wird der Fokus auf die Kreislaufwirtschaft und auf ein umweltfreundliches Bauen gelegt, vorhandene Ressourcen werden zunächst gefunden bzw. erkannt und in weiterer Folge genützt. Und schlussendlich erleichtert nun auch die Digitalisierung das Leben auf einer Baustelle. Sie ermöglicht die Sammlung, Auswertung und Umsetzung der Datenflut zum Zweck der Prozessoptimierung, der Effizienzsteigerung und der Ressourcenschonung.

 

Forschung und Entwicklung begleiten Sie bereits Ihren gesamten beruflichen Werdegang. Welche Bedeutung haben diese Aspekte für Sie? Und welchen Stellenwert nehmen sie im Unternehmen ein?

Forschung & Entwicklung hat in der PORR einen sehr hohen Stellenwert. Dies lässt sich schon daran erkennen, dass es mehrere Abteilungen gibt, die sich mit innovativen Entwicklungen befassen.

Ich selbst habe an der Universität Innsbruck Bauingenieurwesen studiert, dort auch dissertiert und im Anschluss an das Studium in einem F&E Spin Off der Universität gearbeitet. Als junger Mensch möchte man jedoch irgendwann mehr. Man möchte mehr lernen und sehen, große Projekte umsetzen und bestenfalls dabei aber auch noch innovativ sein. Diese Chance habe ich vor 16 Jahren bei der PORR gesehen, ich wollte unbedingt und ausschließlich dorthin. Mein Vorgänger, Dr. Peter Kremnitzer, bot mir diese Möglichkeit an.

Nachdem für mich persönlich ein „…das haben wir immer schon so gemacht…“ den absoluten Stillstand bedeutet und ich als jemand aus dem Gebiet der Forschung & Entwicklung mittlerweile in jedem Land, in dem die PORR bisher tätig war, meine Unterstützung leisten durfte, ist mein innovativer Stellenwert in der PORR erkennbar.

 

Nachhaltigkeit ist gerade in unterschiedlichsten Facetten in allen Branchen ein großes Thema. Welche sind hier Ihres Erachtens die zentralen Chancen im Baubereich?

Für mich als Materialtechnologen liegt die große Chance in der Nachhaltigkeit im Bau, der Kreislaufwirtschaft mit der entsprechenden Ressourcenschonung und Produktinnovationen bzw. Produktoptimierungen. Wichtig ist dabei das Vereinen vom Besten aus allen Bereichen. Ein Beispiel ist die Holzhybridbauweise.

Den Großteil meiner Arbeitszeit verbringe ich im Bereich der Betontechnologie. Beton ist ein fantastisches Produkt, das weiterhin in großen Mengen eingesetzt werden wird bzw. muss. Daher befindet sich der Beton in einer ständigen Weiterentwicklung, um den notwendigen Anforderungen hinsichtlich Nachhaltigkeit in der heutigen Zeit zu entsprechen. In diesem Bereich hat sich in den vergangenen Jahren schon einiges getan. Vieles und vor allem viel Spannendes liegt noch vor uns.

 

Erlauben Sie uns eine private Frage zum Schluss: Welche Mitgliedschaften pflegen Sie persönlich?

Ich bin in meiner Freizeit in den Bergen oder auf dem Wasser unterwegs und daher Mitglied bei den Naturfreunden, beim UYC-Wolfgangsee und beim österreichischen Segelverband. Meine langjährige Skilehrertätigkeit am Arlberg habe ich mit meinem seinerzeitigen Wechsel zur PORR zwar an den Nagel gehängt, jedoch ist die Leidenschaft für diesen Sport geblieben und ich bin beinahe jedes Wochenende in den heimischen Bergen rund um Spital am Pyhrn mit Skiern unterwegs. Im Sommer dominiert der Wassersport mit eigenem Segelboot auf dem Wolfgangsee, das mit zwei WM-Teilnahmen in der Yngling-Klasse gekrönt wurde. Die Erholung und Regeneration wird dann beim Blauwassersegeln in den Gewässern meines absoluten Lieblingslandes, Griechenland, gefunden!

 

Seit 2023 ist DI Dr. Christian Rauch stellvertretender Obmann der Sektion Bau am OFI. Der studierte Bauingenieur ist bereits seit 2009 in unterschiedlichen Positionen im PORR Konzern beschäftigt, aktuell leitet er die Abteilung Technologiemanagement & Innovation in der PORR Bau GmbH.

*Eine gekürzte Version dieses Gesprächs wurde im OFI Jahresbericht 2023 abgedruckt.